In Sendai, Japan wurde im März 2015 von den Vereinten Nationen ein Rahmenplan für die Katastrophenvorsorge verabschiedet.
Konkret bedeutet dies für die jeweiligen Länder, dass Zuständigkeiten bei Behörden geklärt sein müssen, ein Informationsfluss bzw. eine Warnkette gewährleistet sein muss. Aber auch technische Schutz- sowie Ausbildungsmaßnahmen und Übungen für Entscheidungsträger, Hilforganisationen und die Bevölkerung gehören zur Katastrophenvorsorge.

Eine Auswahl an technischen Entwicklungen, Konzepten, Modellen und Ausbildungsprogrammen, die aus dem Forschungsbereich "Erde und Umwelt" der Helmholtz-Gemeinschaft für den Bereich Naturgefahren im Hinblick auf den Katastrophenschutz eingebracht werden, sind im "Forschungsthema: Katastrophenvorsorge" zusammengefasst.

Gebündelt sind Beiträge von Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ), des GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Für weiterführende Informationen bitte den jeweiligen Verlinkungen folgen.

Frühwarnsysteme

Am 26. Dezember 2004 ereignete sich vor der indonesischen Insel Sumatra im Indischen Ozean eines der schwersten Erdbeben. Dadurch wurde ein Tsunami mit katastrophalen Folgen ausgelöst. Mehr als 230.000 Menschen in den Anrainerstaaten verloren ihr Leben. Damit sich eine solche Tragödie nicht wiederholt, unterstützten deutsche Forschungseinrichtungen den Aufbau und den Betrieb eines Tsunamifrühwarnsystems im Indischen Ozean.
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Zahlreiche Ballungsgebiete weltweit wie Istanbul, Tokio oder Mexiko City sind einem erhöhten Erdbebenrisiko ausgesetzt. In der türkischen Metropole rechnen Wissenschaftler aufgrund der Nähe zur Nordanatolischen Verwerfung, wo sich die Eurasische gegen die Anatolische Platte verschiebt, mit einem größeren Beben in der Zukunft. In Istanbul und weiteren Städten wird mit dem Sensor-Frühwarnsystem SOSEWIN im Verbund mit weiteren Forschungsprojekten nach technischen Lösungen gesucht, um Erdbeben schnell zu erfassen und mit schnellen Schutzmaßnahmen katastrophale Schäden zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen.
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Warn- und Alarmsysteme für Vulkanausbrüche existieren weltweit. Die Systeme geben Prognosen auf Grundlage von Monitoring und Datenanalyse von Vulkanen. Sie sind die Komponente eines Frühwarnsystems, welches Warnungen und Notfallinformationen vor und während eines Vulkanausbruchs kommuniziert.
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Risikoabschätzung/Modellentwicklung

Um weitere, für die Entstehung von Hagelereignissen relevante Faktoren zu berücksichtigen, wurde mit Hilfe eines multivariaten Analyseverfahrens ein logistisches Hagelmodell entwickelt. Das Ergebnis des Modells ist ein neuer Index, der das Potenzial der Atmosphäre für die Entstehung von Hagel beschreibt, und daher als potenzieller Hagelindex (PHI) bezeichnet wird.
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Visualisierung z.B. von Unwetterdaten

Überall nehmen Extremwetterereignisse zu. Um die zugrunde liegenden Prozesse in der Atmosphäre zu verstehen, diese zu bewerten und deren Vorhersage zu verbessern, entwickeln Meteorologen seit vielen Jahren Computermodelle, die diese Prozesse abbilden. Um ihre Genauigkeit zu erhöhen, verwenden diese Modelle eine immer feinere räumliche Auflösung. So können Prozesse, die auf kleinem Raum stattfinden, wie die Bildung von lokalen Unwettern, einbezogen werden.
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Kartierung von Schäden

Bei Naturkatastrophen wie dem Hochwasser von 2013 in Deutschland liefern satellitenbasierte Notfallkarten detaillierte Informationen über Ausdehnung und Lage der betroffenen Gebiete sowie Art und Umfang der Schäden. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus schafft hierfür eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur durch den Betrieb unterschiedlichster Satelliten und Dienstleistungen.
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eskp.de | Earth System Knowledge Platform – die Wissensplattform des Forschungsbereichs Erde und Umwelt der Helmholtz-Gemeinschaft