Immer wieder richten tropische Wirbelstürme große Schäden an. Im Oktober 2012 hinterließ Hurrikan „Sandy“ in der Karibik und an der nordamerikanischen Ostküste mit einer Rekord-Ausdehnung eine Schneise der Verwüstung.

„Sandy“ zog am 24. Oktober 2012 nördlich von Panama über Kuba und später die Bahamas hinweg und traf am 30.10. an der Ostküste der USA in New Jersey und New York mit Spitzengeschwindigkeiten von 148 km/h an Land. Der Durchmesser des Hurrikans betrug zeitweise bis zu 1.700 Kilometer, was einem Allzeitrekord entspricht. Großen Schaden richtete "Sandy" im Nordosten der USA an. Zeitweise waren 21,3 Millionen Menschen ohne Strom. Eine Woche nach dem Ereignis waren – vor allem in New York und New Jersey – immer noch 3,37 Millionen Menschen davon betroffen. Auf amerikanischem Staatsgebiet kamen 142 Menschen ums Leben. In der Karibik forderte "Sandy" mindestens 65 Menschenleben. Auf Kuba wurden mehr als 240.000 Gebäude beschädigt bzw. vollständig zerstört (Kunz et al., 2013).

Die Tatsache, dass „Sandy“ auf eine Region traf, die extrem dicht besiedelt ist, gleichzeitig aber auch eine recht marode Infrastruktur aufweist, machte den Hurrikan zu einem der teuersten der Geschichte. Je nach Quelle wird der direkte ökonomische Schaden auf 50-100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Platz eins in dieser Kategorie hält Hurrikan Katrina (2005), der einen Schaden von über 100 Milliarden US-Dollar anrichtete und bei dem über 1.800 Menschen ums Leben kamen (Knapp et al., 2005; Blake et al., 2011). Hurrikan Andrew (1992) war ebenfalls einer der kostspieligsten tropischen Wirbelstürme in den USA. Er erreichte Spitzenböen von 268 km/h und forderte 26 Menschenleben (Blake, 2011).

Hurrikane werden nach der Saffir-Simpson-Skala kategorisiert. Bei einer Windgeschwindigkeit von 118 km/h wird von einem schwachen Hurrikan gesprochen. Stufe fünf bedeutet extreme Verwüstungen und Windgeschwindigkeiten über 250 km/h. „Sandy“ war mit maximalen Mittelwinden von 176 km/ demnach „nur“ ein tropischer Wirbelsturm der Kategorie 2.

Quellen

Blake, E. S., Rappaport, E. N. &  Landsea, C. W. (2011). The deadliest, costliest, and most intense United States tropical cyclones from 1851 to 2010 (and other frequently requested hurricane facts). NOAA Tech. Memo (NWS NHC-6). Miami: National Hurricane Center.

Knabb, R. D., Rhome, J. R. & Brown, D. P. (2005). Tropical Cyclone Report, Hurricane Katrina, 23–30 August 2005. Miami: National Hurricane Center.

Kunz, M., Mühr, B., Kunz-Plapp, T., Daniell, J. E., Khazai, B., Wenzel, F., Vannieuwenhuyse, M., Comes, T., Elmer, F., Schröter, K., Fohringer, J., Münzberg, T., Lucas, C. & Zschau, J. (2013). Investigation of superstorm Sandy 2012 in a multi-disciplinary approach. Natural Hazards and Earth System Sciences, 13(10), 2579-2598. doi:10.5194/nhess-13-2579-2013

Mühr, B., Kunz, M., Khazai, B., Wenzel, F., Kunz-Plapp, T., Comes, T., Vannieuwenhuyse, M., Schröter, K., Elmer, F., Leyser, A. & Zschau, J. (2012a). CEDIM FDA-Report No. 1 on Hurricane Sandy 22-30 Oct. 2012.

Mühr, B., Kunz, M., Kunz-Plapp, T., Daniell, J., Khazai, B., Vannieuwenhuyse, M., Comes, T., Elmer, F., Schröter, K., Leyser, A., Lucas, C., Fohringer, J., Münzberg, T., Trieselmann, E. &. Zschau, J. (2012b). CEDIM FDA-Report No. 2 on Hurricane Sandy 22-30 Oct. 2012.

Weiterführende Informationen

  National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA): Satellitenfilm von Hurrikan Sandy (youtube.com). Link

Text und Daten: CEDIM, eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung des Deutschen GeoForschungsZentrums und des Karlsruher Instituts für Technologie

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