Starke Regenfälle hatten im Mai 2014 zu den schwerwiegendsten Überschwemmungen seit mehr als 120 Jahren auf dem Balkan geführt. In Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien waren laut Aussagen des Auswärtigen Amtes mehr als eine Million Menschen von den Auswirkungen des Hochwassers betroffen.

Ein wichtiger Bestandteil der satellitengestützten Notfall- und Krisenkartierung ist die schnelle Bereitsstellung von Lageinformationen bzw. Kartenprodukten.

Die Karte (oben) zeigt die Wasserausdehnung des Flusses Save im Bereich des Ortes Orasje. Hier hatten sich mehrere Dammbrüche ereignet. Für dieses Gebiet beauftragte das Technische Hilfswerk (THW) das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) mit der Erstellung von Lageinformationen auf Basis von Satellitenbildaufnahmen.

Die Wassermasken wurden aus einer SPOT6 Satellitenbildszene vom 24. Mai 2014 (Aufnahmezeitpunkt 09:29 UTC) und einer TerraSAR-X Satellitenbildszene vom 26. Mai 2014 (Aufnahmezeitpunkt 05:01 UTC) abgeleitet. Zusätzlich wurde eine Veränderungsanalyse der Wasserfläche zwischen dem 25. Mai 2014 (basierend auf Radarsat-2 Daten) und dem 26. Mai 2014 durchgeführt. Die veränderten Bereiche sind als Wasserzunahme bzw. Wasserabnahme gekennzeichnet. Landsat Daten (Aufnahmezeitpunkt 6. Mai 2014) dienen als Hintergrundbild.

Die Flutsituation in städtischen Gebieten, unter Vegetationsbedeckung sowie in Bereichen mit starkem Gefälle sind aufgrund der Radargeometrie möglicherweise nicht vollständig erfasst.

Weitere Informationen zu den genutzten Satelliten:
SPOT6: die SPOT6 Szene hat eine räumliche Auflösung von 1,5 m. Seit 12. September 2012 im Weltall in einer Flughöhe von 694 km.
TerraSAR: die TerraSAR-X Szene hat eine räumliche Auflösung von 2,75 m. Der Satellit fliegt in 514 km Höhe.
Landsat: Hintergrundbild mit einer räumlichen Auflösung von 15 m. Landsat 8 fliegt in einer Höhe von 705 km.

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