Vor allem die Donau und Elbe und ihre großen Nebenflüsse waren stark betroffen. Bei der Katastrophenbekämpfung kam dem Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) eine besondere Rolle zu.

Intensive Regenfälle sowie eine extreme Sättigung der Böden, verursacht durch einen feuchten Monat Mai, sorgten für das räumlich größte aller Hochwasserereignisse seit 1950.

Das Gemeinsame Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ) beauftragte das ZKI am 3. Juni 2013 mit der Erstellung von Lageinformationen auf Basis von Satelliten- und Luftaufnahmen für die vom Hochwasser am stärksten betroffenen Gebiete in den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg.

Die Anfrage wurde im Rahmen des Anfang 2013 etablierten nationalen Dienstes ZKI-DE gestellt, der im Auftrag des Bundesministerium des Innern (BMI) den im Zivilschutz agierenden Bundesbehörden Zugang zu den Produkten des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) gewährleistet. Das GMLZ ist eine Einrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Darüber hinaus hatte das GMLZ auch die Internationale Charta "Space and Major Disasters" aktiviert, in deren Rahmen öffentliche und private Betreiber von Erdbeobachtungssatelliten schnellen und kostenlosen Zugang zu aktuellen Aufnahmen von Katastrophengebieten ermöglichen. Das DLR agierte im Zuge dieser Aktivierung als Datenlieferant (TerraSAR-X) und übernahm als deutsches Mitglied der Charta auch das Projektmanagement für diesen Einsatz.

Die ersten Kartenprodukte für die Katastrophengebiete lieferte das ZKI in den frühen Morgenstunden des 4. Juni an das GMLZ. Hierfür wurden Aufnahmen des deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X genutzt, die erst etwa zehn Stunden zuvor erstellt wurden und dem ZKI gegen 23:00 Uhr des 3. Juni vorlagen.

Das ZKI stellte weitere Satelliten- und Luftbildkarten der betroffenen Gebiete für die Akteure im Katastrophenmanagement sowie für die Öffentlichkeit  zum Download zur Verfügung.

Im Rahmen der Hochwasserlage 2013 wurden den Gebietskörperschaften für Zwecke des Katastrophenschutzes die Zugangsdaten zu den hochauflösenden Produkten und auch anderen Produktformaten zur Verfügung gestellt. Die Zugangsdaten für den ZKI-Webserver konnten beim Lagezentrum des jeweiligen Landesinnenministeriums abgerufen werden.

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