Am 23. September 2014 hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu einem Klimagipfel nach New York eingeladen.

Professor Reimund Schwarze ist der Leiter der Forschungsgruppe „Klimaökonomie und -politik“ am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und beschäftigt sich mit den ökonomischen Folgen des Klimawandels und Fragen der internationalen Klimapolitik. Viele Wissenschaftler warnen vor den Folgen einer Klimaerwärmung wie Dürre, Starkregen oder Sturm. Schwarze erläutert mögliche Auswirkungen und Gegenmaßnahmen.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel bereits jetzt in Deutschland?
Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass wir schon heute eine deutliche Zunahme von extremen Wetterereignissen haben. Gegenüber den 1950er Jahren um ca. zwanzig Prozent. Dieser Trend wird bis in den nächsten Jahrzehnten durch den menschgemachten Klimawandel weiter zunehmen.

Welche Gegenmaßnahmen gegen die Klimaerwärmung wären im kleinen (regionalen) Maßstab sinnvoll und möglich?
Gegen den Klimawandel müssen wir im globalen Maßstab tätig werden. Mit dem Klimawandel müssen wir regional leben und daran im regionalen Maßstab anpassen. Sinnvoll sind vielfältige Maßnahmen besonders in den Städten. Maßnahmen zur Verbesserung gegen Starkregen, Überschwemmungen und Hitzewellen sind sinnvoll, weil wir bereits heute diesen Gefahren in wachsendem Maße ausgesetzt sind.

Was kann jeder persönlich tun? Und wo sollte die Bundesregierung klare Regeln für den Klimaschutz aufstellen?
Der Einzelne kann vieles tun, aber am Ende muss die Welt als Ganzes handeln. Deutschland und die deutsche Bundesregierung allein können hier nicht viel ausrichten. Aber im europäischen Kontext kann Deutschland viel bewegen und Europa in der Welt.

Welche Aufgaben am UFZ stehen nach dem Klimagipfel für Sie an?
In New York hat ein Sondergipfel der UN zum Klimaschutz stattgefunden. Beschlüsse wurden dort nicht gefasst, aber es gab Bewegung in der internationalen Klimapolitik. Vor allem im Bereich der Wirtschaft und bei den Städten. Ich arbeite mit Kollegen am UFZ an integrierten Klimaschutzstrategien in Städten und zu Fragen der „Green Economy“.

Weiterführende Informationen

  Lesen Sie hier das Interview mit Professor Reimund Schwarze, welches er mit der Helmholtz-Gemeinschaft geführt hat, um von seinen Eindrücken vom UN-Klimagipfel in New York zu berichten.

  Außerdem hat er einen Blog verfasst, den Sie hier nachlesen und kommentieren können.

  Forschungsaufgaben, die am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung im Hinblick auf den Klimawandel wahrgenommen werden, finden Sie hier.

Veröffentlicht: 03.10.2014, 1. Jahrgang

Zitierhinweis: Schwarze, R. (2014, 03. Oktober). Klimagipfel – und was nun? [Interview]. Earth System Knowledge Platform [eskp.de], 1. https://www.eskp.de/klimawandel/klimagipfel-und-was-nun-935536/

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