Die Arktis – rauer, unwirtlicher und zugleich sensibler Lebensraum, der eine
große Pflanzen- und Tierwelt beheimatet und neben der Antarktis als wichtiger Regulator und Treiber des Weltklimas gilt. Umweltzerstörung und der anthropogen bedingte Klimawandel beeinflussen auch dieses Gebiet in zunehmendem Maße.

Zum dritten Mal fand in Potsdam Mitte Januar 2015 der deutsch-französische Workshop "Gateway to the Arctic" statt, der vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und den französischen Partnerinstituten Institut Polaire Français - Paul Emile Victor (IPEV) sowie Centre Europeén Arctique (CEARC) 2012 ins Leben gerufen wurde.

Die zahlreichen Problemstellungen im Polarraum besitzen eine große gesellschaftliche Bedeutung, die eine Zusammenarbeit zwischen Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften mehr als je zuvor sinnvoll und notwendig erscheinen lassen. Um die "drei"-Wissenschaftskulturen“ zusammenzuführen, konzipierte und organisierte das Klimabüro am AWI gemeinsam mit den französischen Partnern diese Workshops. Den Nachwuchswissenschaftlern aus den unterschiedlichen Disziplinen wird hiermit eine Plattform geboten, über die eigene Disziplin hinaus einen Blick für die Arbeit anderer Disziplinen zu erhalten, sich zu vernetzen und neue Kooperationen zu gründen.

Der erste Workshop fand im Oktober 2012 in Bremerhaven mit 33 jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Schwerpunkt Arktis statt, dessen Fokus thematisch auf Alaska und Sibirien lagen. Der Nachfolgeworkshop fand im November 2013 in Brest mit 27. Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt und hatte als Schwerpunktthema die Gebiete Grönland und Svalbard. Auch bei dieser Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden diese Initiative der Veranstalter stark begrüßt und sehr positiv aufgenommen.

Die aus diesen beiden Workshops abgeleiteten Empfehlungen führten zur diesjährigen Veranstaltung in Potsdam auf dem Telegrafenberg. Im Zentrum des Workshops stand die Erarbeitung von Grundlagen für einen gemeinsamen Projektantrag beim ERASMUS+ Programm der Europäischen Union, in der interdisziplinären Zusammenarbeit rund um zentrale  Themen in der Arktis, wie z.B.: Ressourcen  oder das Klima. Der nächste Workshop ist im November 2015 geplant.