Meteoride sind kleine bis kleinste Gesteine im Weltraum. Die Größe dieses kosmischen Materials reicht von Staubkörnern bis hin zu kleinen Asteroiden. Sie können auch als "Weltraumgestein" bezeichnet werden. Allerdings ist diese Bezeichnung etwas irreführend, da Meteoride nicht nur aus Fels (Silikatmaterialien wie Quarz und Olivin) bestehen können, sondern auch aus Metall (Nickel-Eisen) bzw. einer Mischung aus Fels und Metall.

Häufig entstehen sie dadurch, dass Kometen oder Asteroide zusammenstoßen und von diesen als Folge der Kollision Teile abgebrochen oder abgesprengt werden. Sie können aber auch direkt von einem Planeten stammen, wenn dort andere Körper aus dem Weltall einschlagen. Zur Unterscheidung der Begrifflichlichkeiten Meteoriden, Meteore und Meteoriten muss man wissen: Solange der Gesteinskörper sich im Weltall befindet, heißt er Meteorid. Wenn Meteoroiden mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen, werden diese "Sternschnuppen" als Meteore bezeichnet. Erst wenn ein Meteoroid seine Reise durch die Atmosphäre überlebt und auf dem Boden aufschlägt, wird er als Meteorit bezeichnet.

In manchen Nächten können mehrere Meteore pro Stunde am Sternenhimmel beobachtet werden. Nimmt die Zahl der Meteore signifikant zu, spricht man von einem Meteorschauer oder Meteorstrom (fälschlicherweise häufig als Meteoritenschauer bezeichnet). Einige dieser Meteorschauer treten jährlich oder in regelmäßigen Abständen auf, wenn die Erde durch die Spur der staubigen Trümmer eines Kometen, und in einigen wenigen Fällen auch von Asteroiden, fliegt. Eindrucksvolle Beispiele hierfür sind der Leonidenschauer, die Perseiden oder die Geminiden.

Die Fallzahlen der Meteoriteneinschläge divergieren, im Schnitt geht man für den letzten zehn Jahren von knapp acht Einschlägen pro Jahr aus. Die zumeist faustgroßen Gesteinsbrocken richten dabei allerdings kaum Schaden an. Allerdings können Meteoriten einige zehner Meter im Durchmesser aufweisen und mit Geschwindigkeiten von 10 bis 70 Kilometern pro Sekunde auf die Erdoberfläche auftreffen.

Dabei können sie bis zu 100 Metern in den Untergrund eindringen. Als Folge entsteht ein Meteoritenkrater, da das umliegende Material durch die hohe Einschlagsenergie weggesprengt wird und das Umgebungsgestein durch den enormen Druck stark verändert wird. Meteoriten können wertvolle Informationen über das Sonnensystem weitergeben, das sie nur wenigen chemischen Prozessen oder anderen Einflussfaktoren wie zum Beispiel Erosion ausgesetzt gewesen sind.

Ein bekanntes Beispiel für einen solchen Meteroiten ist ALH 84001. Hierbei handelt es sich um einen etwa 2 kg schweren Weltraumkörper der ursprünglich vom Mars stammt und der 1984 im Allan-Hills-Eisfeld in der Antarktis gefunden wurde (daher die Bezeichnung "ALH"). ALH 84001 ist ca. 4,1 Milliarden Jahre alt und wurde vermutlich durch den Einschlag eines Asteroiden auf dem Mars vor etwa 15 Millionen Jahren in den Weltraum geschleudert. ALH 84001 wurde deshalb berühmt, weil sich bei seiner Untersuchnung Strukturen zeigten, die als mögliche Lebensspuren gedeutet wurden.

Heute ist diese These allerdings sehr umstritten. In anderen Marsmeteroiten ließen sich organische Kohlenstoffverbindungen nachweisen. Vorschnelle Deutungen auf Lebenspuren erhielten aber auch hier einen Dämpfer als nachgewiesen werden konnte, dass diese Kohlenstoffverbindungen auch das Ergebnis anorganischer Prozesse sein können, namentlich des Aufeinandertreffens von metallhaltigem Material aus mineralischem Vulkangestein mit einer Salzlösung und der daraus entstehenden elektrischen Spannung (GFZ, 2018).

Größere Meteoriteneinschläge von Meteoriten entfalten enorme Kräfte und hinterlassen Spuren in der Erdoberfläche, die bis heute sichtbar sind. So zeigt die Analyse des Vredefort-Kraters in Südafrika, dass dieser einen Durchmesser von rund 300 Kilometern hat. Der Meteorit, der dort eingeschlagen ist, dürfte eine Größe von zehn bis 15 Kilometer Durchmesser gehabt haben.

Die Folgen können gravierend sein. Neben den Zerstörungen an der Einsturzfläche entsteht eine große Druckwolke, die zu Zerstörungen im weiten Umkreis führt. Daneben werden riesige Mengen an Partikeln und Aerosolen in die Atmosphäre gefördert, die zu einer Abkühlung der globalen Temperatur führen könnten. Wenn ein so großer Meteorit im Meer aufschlägt, würde dieser einen Tsunami  auslösen, der die Dimensionen von Tsunamis, wie wir sie kennen, bei Weitem übersteigt.

Das Nördlinger Ries in Bayern, liegt im Dreieck zwischen Stuttgart, Nürnberg und München, zeugt von einem Meteoriteneinschlag. Hier traf vor ca. 15 Millionen Jahren ein großer Gesteinsbrocken auf die Erdoberfläche und hinterließ einen nahezu kreisrunden Einschlagskrater mit einer Fläche von fast 350 km2.

Bürger suchen Meteroiten

Aber nicht nur große Weltraumbrocken sind für die Wissenschaft interessant. Jeden Tag gehen mehrere Tonnen kosmischen Staubs auf die Erdoberfläche nieder. Dabei handelt es sich zumeinst im Mikrometeroiten, den nur schwer von normalem Steinchen zu unterscheiden sind, weil sie unter einem Millimeter groß sind. Wer sich für das Thema interessiert und der Wissenschaft helfen möchte, kann sich als als Bürgerforscherin oder Bürgerforscher engagieren. Das Museum für Naturkunde in Berlin und die FU Berlin haben im Sommer 2019 das Citizen-Science-Projekt „Mikrometeorite – Der kosmische Schatz Berliner Dächer“ gestartet. Aus der derzeitigen Pilotphase am Naturkundemuseum soll sich ein längerfristig gefördertes Projekt in Kooperation mit der FU Berlin, der TU Berlin und der Vrije Universiteit Brussel entwickeln.

Text: ESKP-Redaktion (März 2020)

Quellen

  Deutsches GeoForschungsZentrum – GFZ. (2018, 15. November). Natürliche „Batterien“ machten Mars organisch [Pressemitteilung, www.gfz-potsdam.de]. Aufgerufen am 5.3.2020.

  Steele, A., Benning, L. G., Wirth R., Siljeström, S., Fries, M. D., Hauri, E., ... Rodriguez Blanco, J. D. (2018). Organic synthesis on Mars by electrochemical reduction of CO2. Science Advances, 4(10):eaat5118. doi:10.1126/sciadv.aat5118 

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