Im Rahmen einer Kooperation des Alfred-Wegener-Instituts und dem Artic Portal auf Island wird die erste primäre Datenbank für Permafrostböden innerhalb des „Global Terrestrial Network for Permafrost“ (GTN-P) entwickelt. Das Daten-Management-Team des EU-Projektes PAGE 21 erfasst regelmäßig Temperaturdaten  von Bohrlöchern und Schwankungen der sommerlichen Auftautiefe der gefrorenen Böden in der Arktis, der Antarktis und deren Hochgebirgen.

Die Voraussetzung für eine bessere Einschätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Polargebiete sind zahlreiche Permafrost-Messstationen. Wissenschaftler aus nahezu 100 Instituten vieler Nationen installieren hierfür Messinstrumente in Bohrlöchern, die jährlich gewartet und ausgelesen werden. Von entscheidender Bedeutung ist global betrachtet die räumliche Verteilung der Messstationen. Die zentrale Frage von GTN-P und PAGE21 zielt auf die Beobachtung der Permafrostböden und deren Veränderungen ab. Wie nun aus der Datenbank ersichtlich wird, existieren noch große Datenlücken, unter anderem in kritischen Permafrostgebieten. Konkrete Aussagen über die Auswirkungen des Tauens dieser Böden auf die dortige Umwelt, die Menschen und das Klima sind daher noch nicht möglich.

Mit wissenschaftlichen Publikationen zur Datenlage sollen die Anstrengungen der beteiligten Nationen gebündelt und Antworten sowie Empfehlungen auf folgende Fragen gegeben werden: welchen neuen Zielen sollten sich zukünftige Expedition widmen und in welcher Form müssen Beobachtungspunkte des Permafrost konzipiert werden?

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